Drei große Herausforderungen für Kliniken und Bewerber
(Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten)
Es ist nicht leicht gute Chefärzte zu finden. Die Besetzung gehobener Positionen bedeutet für die Personal-Abteilung in einer Klinik immer wieder erheblichen Aufwand. Insbesondere im ländlichen Raum gestaltet es sich schwer qualifiziertes Personal für Chefarztstellen zu gewinnen. Diese Problematik nimmt sogar noch zu, wenn die Klinik auf der Suche nach Chefärzten für Nischen-Fächer ist. Nebst der Tatsache selbst, dass die geeigneten Kandidaten rar gestreut sind, ist auch das Besetzungsverfahren nicht immer optimal organisiert. Einem erfolgreichen Vertragsabschluss gehen also zunächst einige Hürden voraus.
Chefarzt-Anwärter und der Hang zum Ballungsgebiet
Wir halten zunächst fest: Das Problem liegt u. a. in der Verteilung der Chefarzt-Kandidaten. – Während Kliniken in größeren Städten wie z. B. Berlin, Hamburg oder München auf relativ viele Interessenten für Chefarzt-Positionen zurückgreifen können, mangelt es auf dem Lande schlicht an Bewerberzahlen. Ausnahmen stellen die Regionen dar, die größere Städte umsäumen. Hier gehen die qualifizierten Chefarzt-Anwärter tendenziell gerne noch Kompromisse ein: Arbeiten im ländlichen Raum ist ok, wenn sich die Vorteile der Großstadt nur einen Steinwurf entfernt vom Arbeitsort entfalten. Befindet sich die Klinik in einer strukturschwachen Region und bietet das direkte Umfeld kaum Anreize, können wohl nur ein attraktives Gehalt, Sonderleistungen vom Arbeitgeber oder ein besonders angenehmes Team die Stelle interessant machen. Darüber hinaus erhöht ein abwechslungsreiches und besonderes Tätigkeitsprofil die Wahrscheinlichkeit Bewerber anzuziehen und letztlich auch den geeigneten Kandidaten für sich zu gewinnen. Sollten Sie sich in Zukunft also in der beschriebenen Bewerber-Situation wiederfinden, scheuen Sie nicht davor zurück die genannten Aspekte im Laufe des Bewerbungsverfahrens anzusprechen und somit Ihre möglichen Potentiale auszuschöpfen.
Erfahrungsschatz und Performance der Bewerber auf Chefarzt-Posten
Auch die Erfahrungswerte der Ärzte lassen mitunter zu wünschen übrig, oder ist die Erwartungshaltung der einstellenden Klinik einfach zu hoch? Fest steht, dass zahlreichen Kandidaten der Chefarzt-Posten verwehrt bleibt, weil sie zu unerfahren sind oder im Rahmen des Bewerbungsprozesses zu unerfahren scheinen. Sie machen keine gute Figur. Es handelt sich also nicht unbedingt um einen Mangel an Qualifikation und Erfahrung, sondern ggf. schlicht um schwache „Selbst-Vermarktung“. Letzteres könnte durch vorbereitende Kurse oder privates Coaching leicht behoben werden. Verzwickter dagegen ist der Mangel an bestimmten Fachärzten, die an einer Chefarzt-Position interessiert sind. Dazu gehören beispielsweise Gastroenterologen, Pneumologen oder Hämatologen. Und weil das Suchen und Finden geeigneter Kandidaten, insbesondere auf dem Lande, eine so große Herausforderung darstellt, lohnen sich das Hinzuziehen eines Personalberaters und das Zurückgreifen auf dessen Fach-Netzwerk ungemein.
Die Organisation des Bewerbungsverfahrens angehender Chefärzte
Neben der Verteilung interessierter Chefarzt-Anwärter im Land, dem Erfahrungsschatz und der Bewerber-Performance, spielt die Attraktivität des Bewerbungsprozesses eine tragende Rolle. Vor allem dann, wenn Sie als Bewerber mehrere Bewerbungsverfahren parallel führen, können Sie wählerisch sein. Naheliegend ist es dann durchaus, von der Organisation des Bewerbungsprozesses auf die Organisation des Klinik-Alltags sowie auf den Umgang mit Angestellten rückzuschließen. Unangenehm konzipierte Bewerbungsrunden, sperrige Strukturen oder unaufrichtiges Miteinander können Sie zurecht stutzig werden lassen und laden zum Hinterfragen ein. Was ein attraktives Bewerbungsverfahren ausmacht, ist sicherlich typenabhängig und variiert damit. Festhalten aber lassen sich einige Punkte bzw. Fragen, an denen Sie sich orientieren können:
- Startet das Verfahren niedrigschwellig und in kleiner Runde?
- Wird man Ihrem hohen Informationsbedarf gerecht?
- Passt Ihre Persönlichkeit zur Unternehmenskultur?
- Werden alle fachlichen Anforderungen mit Blick auf Mitarbeiter- und Abteilungsführung dargelegt und deutlich?
- Macht das Team einen kooperationsfähigen Eindruck?
- Wollen Sie hier arbeiten?
- Lässt sich hier gut arbeiten?
- Können Sie bereits augenscheinliche Mängel in der Unternehmenskultur ausmachen? Ließen sich diese durch Sie und mit dem bestehenden Team beheben?
Wer sich die Zeit nimmt diese Aspekte zu reflektieren und die großen Herausforderungen auf Klinik- und Bewerberseite verinnerlicht, dem wird sich der Weg nach und nach ebnen. Wir wünschen Ihnen eine spannende und erfolgreiche Zeit auf dem Weg an die Spitze!
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